
Pressemitteilung:
Sehnsucht nach dem Wilden Westen.
100 Jahre Münchner Cowboy Club
Eine Ausstellung des Münchner Stadtmuseums
21. Juni – 15. September 2013
Anlässlich des 100jährigen Jubiläums des Cowboy-Club-München 1913 e.V. (CCM) zeigt das
Münchner Stadtmuseum eine Sonderausstellung.
Als ältester Cowboy-Club Deutschlands wurde der Verein 1913 durch Fred Sommer, den Vater des
Kolumnisten Sigi Sommer, dessen Bruder Hermann als auch von Martin Fromberger, einem
gemeinsamen Freund, gegründet. Um ihrem Ziel der Auswanderung nach Amerika näher zu
kommen, spielten die Clubmitglieder in der Klassenlotterie mit. Wie einst die Goldgräber im Wilden
Westen, waren auch sie auf der Suche nach dem großen Gewinn, da ihnen für die Emigration das
Geld fehlte.
In Vorbereitung auf ein neues Leben galt es deshalb Sprache, Landeskunde, Bräuche und Sitten
sich anzueignen. Auch das Erlernen handwerklicher Fertigkeiten wurde zentraler Bestandteil des
Vereinslebens. Zwar blieb der Gewinn aus, doch gelang es dem Club – im Sinne einer
„völkerkundlich-sportlichen Vereinigung“ – das Leben der Cowboys und Indianer an die
Isarmetropole zu bringen.
Mit den Werken von James F. Coopers „Der letzte Mohikaner“ (1826) oder der knapp sechs
Jahrzehnte später von Karl May verfassten Geschichte einer Freundschaft zwischen Winnetou und
Old Shatterhand lässt sich ein Interesse auf außereuropäische Lebensweisen in der Alten Welt
zeigen, die wiederum Einfluss auf die Entstehung von Cowboy- und Indianervereine in
Deutschland hatte. Die Faszination am Wilden Westen wächst als William F. Cody alias Buffalo Bill
durch Europa tourt. So begann die Deutschlandtournee der „Buffalo Bill's Wild West-Schau“ am
19. April 1890 auf der Münchner Theresienwiese, auf der sie zehn Tage gastierte und wegen der
immensen Nachfrage um weitere acht Tage verlängert wurde. Etwa zwei Jahrzehnte später wird
diese Begeisterung im Circus thematisch aufgegriffen und erhält Eingang beispielsweise in die
Programme von Krone und Sarrasani. Unter dem Motto „Wilder Westen“ wird mit „echten“
Indianern im Sinne einer Völkerschau in der Manege geworben. Heute übernehmen dies die
eigenen Circus-Mitarbeiter in einer entsprechenden Kostümierung.
Den Cowboys und Indianern des Clubs, die in ihrer Freizeit in eine zweite Identität schlüpfen und
sich dann etwa Billy Cherokee, William Howard, Enrique Belmonte, Conchita Puentos oder Little
Crow nennen, gelingt es ihr Verständnis vom Wilden Westen insbesondere an den Wochenenden
auszuleben. Neben dem Vergnügen wird das stete Training im Club groß geschrieben. Lasso Pressemitteilung
Sehnsucht nach dem Wilden Westen. 100 Jahre Münchner Cowboy Club
Eine Ausstellung des Münchner Stadtmuseums
21. Juni – 15. September 2013
drehen, Messer werfen, Rodeo reiten sind ebenso bestimmend für die Vereinsgeschicke wie das
Erlernen handwerklicher Fertigkeiten, die eigene Herstellung von originalgetreuen Kostümen oder
das Einstudieren indianischer Volkstänze. All das präsentieren die Clubmitglieder seither der
Öffentlichkeit als Teilnehmer von Münchner Faschingsumzügen, an diversen Wild-West-Motto-
Veranstaltungen in der Stadt oder als Komparsen bei Filmdrehs.
Seit der Grundsteinlegung des „Saloons“ im Jahr 1961 hat der CCM sein Vereinsheim auf
städtischem Grund in Thalkirchen in der Zentralländstraße, das seinerzeit mithilfe amerikanischer
Soldaten kultiviert wurde.
Ein Rückblick in die Geschichte des Cowboy-Clubs lässt damit die enge Verwobenheit des Vereins
mit der Landeshauptstadt ersichtlich werden. Die Ausstellung nimmt jung und alt auf eine
spannende Reise zu den Cowboys und Indianer an der Isar und deren Vereinsgeschichte mit.
Zur Ausstellung erscheint eine Publikation im Volk Verlag München in einem Umfang von 72 Seiten
mit ca. 100 teilweise farbigen Abbildungen.
Eröffnung: 20. Juni 2013, 19.00 Uhr
Öffnungszeiten Münchner Stadtmuseum
Di – So 10.00 – 18.00 Uhr
Presse
Leitung: Ulla Hoering
Gabriele Meise / Anja Scherz
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 089-233-22994
E-Mail: presse.stadtmuseum@muenchen.de
